Mittwoch, 12. Januar 2022

Chancen erkennen und Neues anpacken - Der Jahresausblick der GLP Kanton Zug

Das Jahr 2022 ist voller Chancen. Es liegt an uns, diese zu erkennen und aus der herausfordernden Situation einen positiven Wandel zu erwirken.

Aus Krisen lernt der Mensch am meisten, auch wenn es im Moment schwierig ist. In der Zukunft wird man auf das Jahr 2022 zurückblicken und feststellen, wie sich bestehende Trends beschleunigt und die Welt nachhaltig verändert haben.

 

Viele Arbeitnehmer haben die Vorzüge des Home Office schätzen gelernt und möchten die neu gewonnenen Freiheiten beibehalten. Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen nun gemeinsam das Beste von beiden Welten vereinen, um Kreativität, Teamgeist und Zugehörigkeit trotz reduzierter Präsenzzeit zu fördern. Neue Technologien wie ein Metaverse können Online-Meetings in Zukunft lebensechter und interaktiver machen. Die GLP setzt sich ein, diese Flexibilisierung gesetzlich zu ermöglichen und gleichzeitig den Arbeitnehmerschutz sicherzustellen. Durch die Renaissance der Heimarbeit braucht es auch weniger Büroräume und somit eine Erneuerung der heutigen Zonenpläne mit fixen Gewerbe- und Wohnflächen. Weiter sind Basisinfrastrukturen wie flächendeckende und leistungsfähige Anbindungen ans Internet und 5G unabdingbar. Im Zuge der Digitalisierung stellen sich aber auch schwierige Fragen. Wer ist Eigentümer von Daten oder wer ist für Entscheide von Algorithmen verantwortlich?

 

Im Bereich E-Government ist die Schweiz aktuell das Schlusslicht in Westeuropa. Es braucht einen Balanceakt zwischen Datenschutz und Effizienz und dazu eine gesunde Fehlerkultur. Natürlich sind Pannen wie die Sicherheitsprobleme beim digitalen Impfbüchlein oder die abgelehnte E-ID ärgerlich. Die weit verbreite Nutzung des e-bankings beweist aber, dass Prozesse mit sehr sensiblen Daten durchaus erfolgreich und sicher digitalisiert werden können. Sinnvolle Datenschutzgesetze und Standards zur Qualitätssicherung ermöglichen die Entwicklung von benutzerfreundlichen digitalen Lösungen, welche den Anwender ins Zentrum stellen.

 

Beim Klimaschutz - der grössten Herausforderung unserer Zeit - müssen wir mit grosser Entschlossenheit handeln. Die Energiewende und die damit einhergehende Abkehr von fossilen Brennstoffen ist dabei ein zentraler Punkt. Wir setzen uns dafür ein, die Anreize so zu gestalten, dass ökologisches Verhalten Allen einfach fällt und sich für jeden Einzelnen lohnt. Elektroladestationen in Neubauten oder eine volle Ausschöpfung des Solar-Potenzials müssen daher schnellstmöglich zur Norm werden.

 

In der aktuellen politischen Grosswetterlage mit dem Handelskrieg zwischen China und den USA ist es wichtig, eine starke Partnerin wie die EU zu haben. Obwohl ich denke, dass wir den Abbruch der Verhandlungen zum Rahmenabkommen auch gut überstehen werden, ist die aktuelle Pattsituation keine zukunftsfähige Lösung. Vom nüchternen Boden der Realität betrachtet, ist die Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft komplett verwoben mit dem angrenzenden Ausland und bedarf daher einer stabilen Beziehung mit diesem. Für eine rasche Sicherung und Weiterentwicklung der Bilateralen Beziehungen ist daher wiederum die gutschweizerische Kompromissfähigkeit gefragt.