...ohne ein neues Gebäude zu bauen. Das ist eine starke Vereinfachung, aber die aktuelle Raiffeisen Immobilienstudie zeigt einige interessante Fakten. Bis zum Alter von 20 liegt der Flächenverbrauch pro Person bei knapp 30 m2 , bis 50 Jahre bei rund 40 m2 und steigt dann kontinuierlich auf 60 m2 an. Würde diese Verteilung besser ausbalanciert, gäbe es Platz für 170’000 4-Zimmer-Wohnungen, Wohnraum für eine halbe Million Menschen in der Schweiz.
Diese Wohnflächenverteilung ist schlicht eine Verschwendung. Viele ältere Haushalte leben in grossen Wohnungen und bezahlen dafür Preise, die weit unter den heutigen Marktmieten liegen. Aber ein Umzug in eine kleinere Wohnung ist nicht möglich. Warum ist dem so?
Interessentinnen und Interessenten finden sich nicht. Die bestehenden Immobilienportale sind reine Marktplätze und keine Plattformen um Tauschpartner zu finden. Es gibt aber bereits Alternativen, z.B. www.hoyou.ch aus Steinhausen. Aber auch die Gemeinden, der Kanton Zug oder eine gemeinnützige Organisation könnten Unterstützung anbieten.
Ein Umzug im Alter ist mit grossen Sorgen verbunden. In Zug gibt es Firmen, die sich um die Ansiedlung von Expats kümmern. Diese könnten auch den Wohnungstausch als neue Dienstleistung anbieten.
Die Miete der jetzigen Wohnung ist tiefer als die für eine kleinere Wohnung. Der Kanton Zug könnte hier einen Ausgleich schaffen, z.B. durch ein Belohnungssystem oder Steuererleichterungen. Regionaler Vorreiter ist die Stadt Luzern. Hier ist eine Unterstützung von bis zu 400 Franken pro Monat, während 5 Jahren, möglich.
Es gibt keine gesetzliche Tauschgarantie für Mieterinnen und Mieter. Der Vermieter ist nicht verpflichtet, vorgeschlagene Nachmieter zu berücksichtigen. Ein Tauschangebot ist daher nur auf freiwilliger Basis möglich. Dies ist insbesondere bei grossen Vermietern schwierig.
Im Kanton leben 32'000 Personen über 60 Jahre, das sind 25% der Bevölkerung. Würden wir 10 Quadratmeter Wohnraum umnutzen, stünden im Kanton Zug 2’600 Wohnungen à 120 m2 zur Verfügung, preisgünstig und ohne einen einzigen Neubau!
Es liegt nun an uns allen, diese Chancen zu nutzen und den Wohnraum effizienter zu gestalten, um Ressourcen zu schonen und der Wohnungsknappheit entgegenzuwirken.
Roger Pitton
GLP Zug
