Samstag, 2. März 2024

Interpellation der Grünliberalen Zug führt zu konstruktiver überparteilicher Debatte zur Entwicklung des öffentlichen Verkehrs

Geschätzte Medienschaffende

Heute wurde die Interpellation der GLP «heute Stadtbahn – morgen Kantonsbahn?» im Zuger Kantonsrat beraten. Es freut uns sehr, dass diese Interpellation im Kantonsrat zu einer konstruktiver überparteilicher Debatte zur Entwicklung des öffentlichen Verkehrs geführt hat. Von SVP, über die Mitte bis zur ALG haben die Votanten die Wichtigkeit der Weiterentwicklung des öffentlichen Verkehrs bestätigt. Es gilt, Trassee freizuhalten und vorausschauend zu planen. Im Zusammenhang mit der Abstimmung zu den zwei Tunnelprojekten am kommenden Sonntag wurde in den letzten Wochen sehr viel um Mobilität diskutiert auf dem ganzen Spektrum: von engagiert bis hitzig ; von sachlich bis emotional. Wir Grünliberale verstehen uns als pragmatische Kraft, die nicht streiten, sondern Lösungen suchen wollen. Wir wollen vorausschauen statt bereuen

Nach dem Motto: “Verbringe nicht Zeit mit dem Suchen von Hindernissen, vielleicht ist keines da.” Franz Kafka, Schriftsteller 

 

Die GLP ist enttäuscht, weil der Regierungsrat die Interpellation nicht als Chance/ Anregung verstanden hat über neue Alternativen nachzudenken und viel Energie darauf verwendet hat diese zu zerpflücken. 

Turin mit etwas mehr als 800’000 Einwohner ist gut doppelt so gross wie Zürich und mag nicht passend sein, aber ist Lausanne, die 4 grösste Stadt der Schweiz auch eine Nummer zu gross für Zug?  Wir meinen nicht. Zug, als Kanton gehört zu den am schnellsten wachsenden Regionen der Schweiz und die 4 Gemeinden Cham, Steinhausen, Baar und Zug sind dabei zu einem zusammenhängenden urbanen Raum zusammenzuwachsen, der heute schon 84’400 Einwohner zählt und in absehbarer Zeit die magische Schwelle von 100’000 überschreiten wird, was in der Schweiz bereits als Grossstadt gilt. 

 

In Lausanne hat die Stadt in den letzten 20 Jahren das erste (und bisher einzige) U-Bahn-Netz der Schweiz realisiert und den öffentlichen Verkehr von Grund auf modernisiert. Streng genommen ist der Begriff U-Bahn (Métro) etwas hoch gegriffen, verkehren die Züge doch auf dem überwiegenden Teil des Netzes oberirdisch. Also schön der Reihe nach; erster Schritt war der Bau einer Leichtbahn (Stahl Rad auf Schiene mit einem kleiner Lichtraum als normale Züge), die das Univiertel (Uni Lausanne + ETH Lausanne) mit dem Stadtzentrum (konkret das Quartier Flon) und dem Bahnhof des Vorortes Renens verband. Dann kam als zweiter Schritt die eigentliche U-Bahn, d.h. die Verbindung von Flon mit dem Vorort Epalinges, wobei die historische Innenstadt untertunnelt wird, daher die Bezeichnung Métro, die sowohl für die Verbindung zum Uni Campus bzw. Renens (M1) wie für die neue Linie nach Epalinges (M2) gilt. Als dritter und vorläufig letzter Schritt wurde die alte Zahnradbahn von Ouchy hinauf nach Flon, von den Waadtländern liebevoll Ficelle genannt, durch die gleiche Technik wie bei der Verbindung nach Epalinges (M2) ersetzt. Dadurch entstand eine durchgängige Verbindung von Ouchy am See hinauf nach Epalinges. Da die M2, wie die Metro in Paris auf Reifen fährt war es kein Problem die teils recht ansehnlichen Steigungen zu überwinden. 

 

Wer sich das einmal vor Ort anschauen möchte erhält jede Menge Anregungen für ein Städteweekend in Lausanne (die allermeisten Sehenswürdigkeiten liegen praktischerweise entlang der Linie M2) im hier verlinkten Blog zweier Lausanner Globetrotter. Es freut uns, wenn wir im Kanton Zug den öffentlichen Verkehr vorausschauend weiterentwickeln.

 

Visiter Lausanne : que voir, que faire, conseils de Lausannois (onholidaysagain.com) 

 

Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.

 

Freundliche Grüsse

Tabea Estermann
Kantonsrätin und Präsidentin GLP Kanton Zug