Am 3. März kann das Zuger Stimmvolk über zwei Tunnelprojekte abstimmen. Was man nach dem Tunnelbau mit den entlasteten Strassen anstellen wird, ist jedoch nicht klar. Gibt es eine durchgehende 30-er-Zone, autofreie Abschnitte, eine Begegnungszone, Fahrverbote in den Quartieren? Angesichts der Grösse der Projekte und den unterschiedlichen Vorstellungen in der Bevölkerung wären Antworten darauf von Bedeutung für einen seriösen Stimmentscheid.
Heute wird das Zuger Stimmvolk in erster Linie mit der prognostizierten Verkehrsabnahme in den Zentren umworben. Dass die Umfahrungstunnel für einige Quartiere in Zug und Unterägeri wohl Mehrverkehr generieren werden, darüber spricht man nicht gerne. Gewiss, negative Auswirkungen der Umfahrungen können mit flankierenden Massnahmen gemildert werden. Aktuell sind diese Massnahmen wie auch die Zentrumsgestaltung aber bestenfalls Absichtserklärungen.
Doch um die Möglichkeiten genau zu analysieren und eine Abstimmungsvorlage mit einem verbindlichen Verkehrskonzept auszuarbeiten, dafür scheint uns jetzt die Zeit zu fehlen. Denn laut unserem Finanzdirektor schwimmen wir im Geld. Also ruft er das Zuger Stimmvolk inständig auf, die Schleusen endlich zu öffnen und das Geld im wahrsten Sinne des Wortes zu verlochen. Und so müssen wir die Katze eben im Sack kaufen, wenn wir sie denn wollen.
Übrigens: So schnell es jetzt beim Tunnel ans Eingemachte geht, so langsam geht es beim durchgehenden Veloweg zwischen Zug und Unterägeri voran. Dieser wurde vom Kantonsrat schon vor bald 30 (!) Jahren der Zuger Regierung zur Realisierung überwiesen. Er wurde auf die lange, sehr lange, ultralange Bank geschoben. Und dies, obwohl der Rückstau, den man auf dem Weg nach Unterägeri zuweilen erlebt, oft gerade durch diesen fehlenden Veloweg verursacht wird. Denn ein sicheres Überholen von Velos ist ab Neuägeri für Busse praktisch unmöglich.
Mit Blick auf die zwei Tunnelprojekte glaube ich langsam, dass dieser Veloweg für Zuger Verhältnisse einfach viel zu günstig ist.