Verfassungsinitiative für eine Zuger Kreislaufwirtschaft

Die GLP Kanton Zug lanciert eine Verfassungsinitiative zum Thema Kreislaufwirtschaft.

 

Initiativtext

Die unterzeichneten Stimmberechtigten reichen gestützt auf § 79 Abs. 2 in Verbindung mit § 35 Abs. 1 und 2 der Kantonsverfassung vom 31. Januar 1894 (BGS 111.1) in der Form des formulierten Entwurfs das folgende Initiativbegehren ein:

§ 13a (neu) Stoffkreisläufe

  1. Kanton und Gemeinden schaffen günstige Rahmenbedingungen für einen schonenden Umgang mit Rohstoffen, Materialien und Gütern sowie für die Schliessung von Stoffkreisläufen.
  2. Sie treffen Massnahmen zur Vermeidung von Abfällen sowie zur Wiederverwendung und stofflichen Verwertung von Materialien und Gütern.

 

Die GLP hat hierzu ebenfalls eine Medienmitteilung veröffentlicht.

Unterstützen Sie die Initiative

Laden Sie die Unterschriftenbogen herunter und unterschreiben Sie die Initative noch heute!

 

Was ist Kreislaufwirtschaft

Die Kreislaufwirtschaft ist ein Konzept, das darauf abzielt, Ressourcen effizienter zu nutzen und Abfälle zu minimieren, indem Produkte und Materialien so gestaltet und genutzt werden, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus wiederverwendet, repariert, recycelt oder biologisch abgebaut werden können. Die Kreislaufwirtschaft basiert auf den folgenden Prinzipien:

 

Vermeidung von Abfällen
Durch die Gestaltung von Produkten und Prozessen mit dem Ziel, Abfälle zu minimieren, werden Ressourcen effizienter genutzt und Umweltbelastungen reduziert.

 

Wiederverwendung
Produkte und Materialien werden so gestaltet und hergestellt, dass sie mehrmals verwendet werden können, entweder durch Reparatur, Wiederaufbereitung oder erneute Nutzung in ihrem ursprünglichen Zustand.

 

Recycling und stoffliche Verwertung
 Materialien, die nicht wiederverwendet werden können, werden recycelt oder anderweitig stofflich verwertet, um neue Produkte herzustellen oder als Rohstoffe für andere Zwecke zu dienen.

 

Energetische Verwertung
Nutzung von Abfällen als Energiequelle durch Verbrennung oder andere thermische Verfahren. Obwohl die energetische Verwertung dazu beitragen kann, Abfälle zu reduzieren und Energie zu gewinnen, wird sie oft als letzter Ausweg betrachtet, wenn andere Möglichkeiten wie Recycling oder Wiederverwendung nicht möglich oder wirtschaftlich nicht vertretbar sind.

Argumente

Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Die Verfassungsinitiative für eine Zuger Kreislaufwirtschaft ermöglicht es dem Kanton und den Gemeinden, günstige Rahmenbedingungen zu schaffen, um einen schonenden Umgang mit Rohstoffen, Materialien und Gütern zu fördern.

 

Wirtschaftliche Vorteile und Innovation
Eine Kreislaufwirtschaft bietet ein enormes Potenzial für Innovationen und die Schaffung neuer Geschäftsmöglichkeiten im Bereich des Recyclings, der Wiederverwendung und der nachhaltigen Produktgestaltung.

 

Von der Miene in die Kreislaufwirtschaft
Der Kanton Zug als Standort für viele Rohstofffirmen kann eine Vorreiterrolle einnehmen und damit ein starkes Signal senden, dass der Kanton Zug sich aktiv für den Schutz der Umwelt und die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung einsetzt.

Entstehungsgeschichte

Brainstorming

Wir haben am Stammtisch am Sonntag, 7. Januar 2024 ein Brainstorming durgeführt um Themen zu identifizieren, wofür wir und unsere Mitglieder und Sympathisanten brennen. Impressionen vom Anlass findest du hier. Das Thema mit am meisten Zustimmung war das Thema der Kreislaufwirtschaft.

Kick-off

Bei unserem Kick-off am 7. April zum Schwerpunkt Kreislaufwirtschaft führte Paola De Coppi, Präsidentin Verein Repair Café Zug uns durch die Geschichte und Herausforderungen des Répair Cafés. Obwohl das Café ein Erfolg ist, stosst es an Grenzen, insbesondere was die Verfügbarkeit von Freiwilligen betrifft und ist «nur ein Tropfen auf dem heissen Stein», wie Paola ausführte. Wir haben weiter auch Erkenntnisse aus einer Studie zur Wiederverwendung von Elektrogeräten diskutiert. Eine grosse Herausforderung ist die ökonomische Obsoleszenz. Sprich eine Reparatur lohnt sich oft nicht, obwohl 50% der entsorgten Geräte technisch noch funktionstüchtig sind und bei der Hälfte eine Weiter- oder Wiederverwendung ökologisch sinnvoll ist. In Workshops wurden dann konkrete Ansätze zur Förderung von Reparaturen und zur Integration des Grundsatzes der Stoffkreisläufe entwickelt.

Marc Steiner, Bundesverwaltungsrichter und Co-Fachgruppenleiter Institut Public Sector Transformation der Berner Fachhochschule hielt einen mitreissenden Vortrag darüber, wie Stoffkreisläufe in das öffentliche Beschaffungswesen integriert werden können. Nach weiteren Workshops präsentierten wir unsere Ideen im Plenum und sind nach diesem erfolgreichen Kick-off zuversichtlich, dass wir die Kreislaufwirtschaft im Kanton Zug positiv beeinflussen können.

 

Interpellation im Kantonsrat

Die Fraktion hat bereits eine kleine Anfrage eingereicht, um die Haltung der Regierung zu bestimmten Ideen zu erfahren. Wir sind gespannt und freuen uns auf die kommenden Entwicklungen und darauf, gemeinsam Fortschritte zu erzielen!

Mittlerweile ist die Kleine Anfrage in eine Interpellation umgewandelt worden und die Zuger Zeitung hat das auch in einem Artikel aufgegriffen. 

 

Beschluss an der Mitgliederversammlung vom 15. November 2024

Da wir nicht ein einzelnes Thema wie zum Beispiel Kreislaufwirtschaft im Bau anregen möchten, sondern eine umfassende Strategie des Kantons Zug erwarten, haben sich die Mitglieder der Grünliberalen Kanton Zug am 15. November 2024 für die Lancierung der Verfassungsinitiative in der Form des formulierten Entwurfes ausgesprochen.

Unterstützen Sie die Initiative!