Der Regierungsrat wird eingeladen, zu prüfen und dem Kantonsrat Massnahmen zu unterbreiten für:
- eine mögliche aktive Beteiligung des Kantons an lokalen Projekten zur Abscheidung von CO2.
- die Förderung des Verbaus von CO2 in Recyclingbeton, beispielsweise im Rahmen der kantonalen Klimastrategie.
Am Sonntag, 22. September 2024 stimmten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Stadt Zürich mit 76% zu, künftig CO2 aus der Kläranlage Werdhölzli mit einer neuen Anlage herauszufiltern. Um jährlich 25’000 Tonnen CO2 aus den 100’000 Tonnen Klärschlamm herauszufiltern, plant Zürich eine Abscheidungsanlage für 35,5 Millionen Franken zu bauen. Die wiederkehrenden Betriebskosten werden auf 14 Millionen Franken geschätzt. Die Hälfte des verflüssigten Gases wird in Schweizer Recyclingbeton eingebaut. Die andere Hälfte wird in der dänischen Nordsee unter einer Schicht aus Deckgestein verpresst. Bei einer angenommenen Lebensdauer von 35.5 Jahren kostet das in etwa 600 Franken pro Tonne CO2. Die Stadt Zürich plant auch, in der Kehrichtverbrennungsanlage Hagenholz 360’000 Tonnen CO2 im Jahr abzuscheiden.[1]
Der Regierungsrat unterstreicht in seiner Energie- und Klimastrategie die Notwendigkeit der CO2 -Abscheidung und der Speicherung des Kohlenstoffs. Eine optimistische Schätzung für das im Kanton Zug tatsächlich bis 2050 realisierbare Potenzial liegt gemäss Bericht bei deutlich unter 30’000 Tonnen CO2 pro Jahr. Im Rahmen der laufenden Massnahmenplanung zur Energie- und Klimastrategie sei daher unter Leitung des Amts für Umwelt eine Studie zu den Möglichkeiten für CO2 -Abscheidung und -Speicherung (CCS - Carbon Capture and Storage) sowie Negativemissionstechnologien (NET) im Kanton Zug vorgesehen. Eine Studie zur Abschätzung des Potenzials der CO2 -Abscheidung und Speicherung im Kanton Zug und zu möglichen Anwendungen innerhalb und ausserhalb des Kantons soll in der zweiten Hälfte 2025 gestartet werden. In diesem Zusammenhang bitten wir den Regierungsrat, die obenstehenden Punkte zu prüfen und Bericht zu erstatten. Dabei soll der Fokus auf lokalen Projekten beispielsweise in den Nachbarkantonen oder in der Schweiz liegen, die bereits in Planung sind, oder deren Planung unmittelbar bevorsteht.
[1] https://www.nzz.ch/zuerich/co2-abscheidung-in-zuerich-stadt-stimmt-ueber-pionierwerk-ab-ld.1849558