Aktuell sind in der Schweiz 30% der Erwerbstätigen über 50 Jahre alt. Fachkräfte zu finden ist eine der grössten aktuellen Herausforderungen für die Wirtschaft, doch 66% der SchweizerArbeitgeber schöpfendieses Potential nicht aus. Woran liegt das?
Bei der Personalrekrutierung wird viel zu oft nachKostengesichtspunkten und dem perfekten «Match» entschieden. Ältere Arbeitnehmer haben andere Sichtweisen, Fähigkeiten und Lebenserfahrungen, die neuen Input einbringen. Darüber hinaus dienen sie jüngeren Arbeitnehmern als Vorbilder/Mentoren und können helfen ihr Potenzial zu entfalten.
Leider ist die Realität oft frustrierend. Obwohl ich über 30 Jahre IT-Erfahrung habe, blieben die grosse Mehrheit der Bewerbungen unbeantwortet! Falls eine Antwort kam, dann ein Standardtext «Sie passen nicht in unser Team. Sie sind überqualifiziert».
Was nun?
Wir brauchen neueBewerbungsprozesse: Weg vom Lebenslauf hin zu Projekterfahrungen und Persönlichkeitsmerkmalen wie Resilienz, Selbstständigkeit und Eigenverantwortung.
Erfahrungen smarter gewichten: Ein Beispiel: Warum soll ein Industrieschreiner kein guter Möbelschreiner sein? Diese Leute sind bestimmt gleich schnell eingearbeitet, und als Plus dazu gibt es neue Inputs von aussen.
Aufhebung finanzieller Benachteiligungen wie
- PK-Beiträge über die gesamte Arbeitszeit angleichen. Aktuell ist alles auf lebenslanges Einkommenswachstum ausgerichtet
- TeilzeitmodelleAHV/PKauchnach Erreichen des Pensionsalters
- Faire variable Lohnanteile zur Belohnung von Erfolg, um so Fixkosten zu senken
Neue Ideen wie
- Plattformen für projektbasiertes Arbeiten
- Arbeitslosengeld für Freelancer, um die Lücken zwischen Projekten zu überbrücken.
Ältere Arbeitnehmer wollen sich weiterbilden, neue Fähigkeiten erwerben, sich an veränderte Arbeitsbedingungen anpassen, und auch von den Jüngeren lernen.
30% der heutigen Erwerbstätigen in der Schweiz sind ü50. Können wir es uns leisten auf diesen Schatz zu verzichten?
Roger Pitton
GLP Zug - Oldies for Future.