Die GLP Kanton Zug hat an ihrer Mitgliederversammlung am 15. November einstimmig beschlossen eine Verfassungsinitiative für die Zuger Kreislaufwirtschaft zu lancieren. Der neu in die Kantonsverfassung aufzunehmende Paragraf orientiert sich am Vorbild aus dem Kanton Zürich und lautet wie folgt:
§ 13a (neu) Stoffkreisläufe
- Kanton und Gemeinden schaffen günstige Rahmenbedingungen für einen schonenden Umgang mit Rohstoffen, Materialien und Gütern sowie die Schliessung von Stoffkreisläufen.
- Sie treffen Massnahmen zur Vermeidung von Abfällen sowie zur Wiederverwendung und stofflichen Verwertung von Materialien und Gütern.
Erläuterungen zum Konzept der Kreislaufwirtschaft
Die Kreislaufwirtschaft ist ein Konzept, das darauf abzielt, Ressourcen effizienter zu nutzen und Abfälle zu minimieren, indem Produkte und Materialien so gestaltet und genutzt werden, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus wiederverwendet, repariert, recycelt oder biologisch abgebaut werden können. Die Kreislaufwirtschaft basiert auf den folgenden Prinzipien:
Vermeidung von Abfällen
Durch die Gestaltung von Produkten und Prozessen mit dem Ziel, Abfälle zu minimieren, werden Ressourcen effizienter genutzt und Umweltbelastungen reduziert.
Wiederverwendung
Produkte und Materialien werden so gestaltet und hergestellt, dass sie mehrmals verwendet werden können, entweder durch Reparatur, Wiederaufbereitung oder erneute Nutzung in ihrem ursprünglichen Zustand.
Recycling und stoffliche Verwertung
Materialien, die nicht wiederverwendet werden können, werden recycelt oder anderweitig stofflich verwertet, um neue Produkte herzustellen oder als Rohstoffe für andere Zwecke zu dienen.
Ziele der Initiative
Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Die Verfassungsinitiative für eine Zuger Kreislaufwirtschaft ermöglicht es dem Kanton und den Gemeinden, günstige Rahmenbedingungen zu schaffen, um einen schonenden Umgang mit Rohstoffen, Materialien und Gütern zu fördern.
Wirtschaftliche Vorteile und Innovation
Eine Kreislaufwirtschaft bietet ein enormes Potenzial für Innovationen und die Schaffung neuer Geschäftsmöglichkeiten im Bereich des Recyclings, der Wiederverwendung und der nachhaltigen Produktgestaltung.
Von der Mine in die Kreislaufwirtschaft
Der Kanton Zug als Standort für viele Rohstofffirmen kann eine Vorreiterrolle einnehmen und damit ein starkes Signal senden, dass der Kanton Zug sich aktiv für den Schutz der Umwelt und die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung einsetzt.
Startschuss bewusst gesetzt
Die Unterschriftensammlung startet in den nächsten Tagen, und die Unterschriftenbögen zum Ausdrucken sind bereits auf der Webseite www.zuger-kreislaufwirtschaft.ch verfügbar. Der Start erfolgt bewusst kurz vor Jahresende, also vor dem Black Friday, der für fieberhaftes Einkaufen bekannt ist. Jeder kann durch bewussten Konsum einen Beitrag an die Kreislaufwirtschaft leisten. Tabea Estermann, die Präsidentin, erklärt: „Warum nicht seinen Lieben statt eines neuen Elektrogeräts einen Gutschein für die Reparatur des alten Geräts schenken?“ Deshalb beginnt die Unterschriftensammlung mit einem Wettbewerb: Alle, die bis Silvester einen ausgefüllten Unterschriftenbogen einsenden, haben die Chance, einen Reparaturgutschein im Wert von 100 Franken für das Electronic Center (Lauriedstrasse 4 in Zug) zu gewinnen.